Österreich 1:2 Island

EM Reisebericht Teil 3:

Nach dem sonntägigen Fanmatch gegen Deutschland, standen die weiteren beiden Tage im Zeichen von Sightseeingtouren. Ganz oben auf unserer Liste standen natürlich der Eiffelturm, sowie der Triumphbogen, Notre Dame und das Louvre. Highlight dieser 2 spiellosen Tage war vor allem unser Stammwirt, der extra für uns sein Lokal beim Spiel Deutschland : Nordirland aufsperrte. An die 13 Flaschen Wein wurden an diesem Tag vernichtet, dafür wurde höchstpersönlich vom Wirt das Rauchverbot aufgehoben. Wohl einer der lustigsten Nächte in Paris während der Europameisterschaft.

 

Am Mittwoch war es dann angerichtet, das "Spiel des Lebens". Denn noch nie hatte es ein derartiges "alles oder nichts" Spiel in der Geschichte der FoT gegeben. Nach einigen Abreisen bzw. einige Leute sahen nur das Portugalspiel, machten wir uns zu 9. auf den Weg nach St. Denis. Die Autofahrt dorthin erfolgte im Schneckentempo und wieder war es eine Prozedur eine Tiefgarage zu finden. Nach einer kurzen Stärkung ging es für uns via Fanmarsch ins Nationalstadion von Frankreich. An die 35.000 Österreicher wollten heute den Aufstieg ins Achtelfinale bejubeln.

 

Zu Beginn des Spiels gab es auch heute wieder eine Choreographie. Rote und weiße Zetteln bildeten ein Balkenmuster im Fanblock, einfach top. Die Aufstellung unseres Teams war heute etwas gewöhnungsbedürftig. Marcel Koller entschied sich für ein 3-4-3, was sich schlussendlich als falsch herausstellte, da die Isländer mit einer 1:0 Führung (18. Minute Bödvarsson) in die Pause gehen konnten. Zudem hatten wir noch Glück, da die Nordländern in der 3. Minute an die Stange schossen. Unser Team war völlig von der Rolle, wie schon in den Spielen zuvor und konnte kaum Akzente nach vorne setzen. Einzig eine gute Aktion von Arnautovic und ein verschossener Elfmeter von Dragovic (mehr Worte möchte ich hier nicht mehr hinzufügen :( ) blieben uns im Gedächtnis. Aufgrund der schwachen Leistung des Teams und des 1:0 Rückstandes, war der Support trotz 35.000 Österreicher sehr sehr schwach, eigentlich eine Katastrophe.

 

Zu Beginn der 2. Halbzeit veränderte Marcel Koller sein System und brachte Janko und Schöpf. Endlich begannen unsere Burschen Fußball zu spielen. Man drückte förmlich auf das 1:1, welches durch Schöpf gelang. Unglaublicher Jubel hallte in der 60. Minute durch das Stade de France. Die Hoffnung lebte wieder! Wir brauchen nur noch ein Tor! Der Fanblock jetzt auf sehr gutem Niveau. Eigentlich schade, dass die breite Masse nur mitsingt, wenn wir nicht in Rückstand sind, jedoch bei so einer Entscheidungspartie ist oftmals auch der Support schwierig, da der Fokus noch mehr auf dem Spiel liegt. Unsere Nationalelf drückte immer mehr auf den Führungstreffer, jedoch war das Glück heute nicht auf unserer Seite. Die isländische Abwehrmauer, bestehend aus 11 Personen, vereitelte jede Chance oder blockte jeden Schuss ab. So war es der Rapidlspieler Traustason, der in der 94. Minute nach einem Konter auch noch unsere Niederlage besiegelte. Aus und vorbei! Wir sind draußen! Eine bittere Pille, die wir da schlucken mussten, aber ganz ehrlich: Eine gute Halbzeit bei 3 Spielen ist viel zu wenig! Im Endeffekt bleibt das gleiche Ergebnis, wie bei der Heimeuro: Ausgeschieden mit einem Punkt und einem Tor in der Gruppenphase. Unverständlich für uns ist nur die extreme Nervosität. Viele dieser Spieler haben schon Erfahrung mit wichtigen Spielen und waren trotzdem extrem nervös. Auch die Aussagen nach dem Spiel ließen darauf hindeuten, dass nicht alles in der Mannschaft so funktioniert hat, wie es hätte sein sollen. Eigentlich sehr traurig, dass das genau bei einer Endrunde passiert. Aber wir Fans können da eigentlich eh nur tatenlos zuschauen.

 

Zusammenfassend kann man sagen:

1. Das Team enttäuschte weitestgehend

2. Support der Kurve und Anzahl der mitgereisten Österreicher waren top

3. Frankreich ein schönes Land, aber sauteuer

4. Nicht aufgeben und weiterkämpfen für die Mission Russland 2018

 

In diesem Sinne bis September 2016, wenn es heißt: Auf nach Tiflis!