Österreich 1:0 Slowenien

Das heutige Spiel stand bereits unter sehr schwierigen Vorzeichen. Nicht nur, dass wir in der EM-Quali mit 0 Punkten aus 2 Spielen mit dem Rücken zur Wand standen, sondern auch, weil sich die aktive Fanszene dazu entschlossen hat in den ersten 45 Minuten nicht zu supporten. Hintergrund sind unter anderem einige Differenzen bezüglich des heutigen Spielortes in Klagenfurt. Immerhin möchte man zumindest in einem Bewerbsspiel auf das stimmgewaltige Happel-Oval zurückgreifen. 

 

Nichts desto trotz machten sich 8 Fürsten von Linz aus auf den Weg in das südlichste Bundesland Österreichs. Auf der Hinfahrt wurden noch die letzten Getränkereste vom Polenbus verzerrt. Die Stimmung in unserem 9-Sitzer war dennoch ganz passabel.

 

Relativ zügig erreichten wir Klagenfurt und entschlossen uns noch beim Stadionwirten die Zeit bis zum Anpfiff zu überbrücken. Unsere beiden älteren Mitglieder ergötzen sich sehr an der blonden Kellnerin, wo unser Klausi doch glatt sein Bier fallen hat lassen.

 

Anschließend  ging es ab ins Stadion. Ein etwas komisches Gefühl schwebte über den Südblock der Wörthersee-Arena. Herrschte doch noch nicht ganz Einigkeit, wie der Boykott dann schlussendlich final aussehen soll. Viele Supporter hatten am heutigen Tag das weiße Leiberl "Heimspiele nur im Happel" als Protest an. Wir entschlossen sich dabei bewusst dagegen, da wir dies rein nur auf Qualispiele beziehen möchten.

 

In der ersten Halbzeit zierte auch der Banner "Heimspiele nur im Happel-Stadion" den Fanblock. Zudem blieb wie erwähnt unsere Stimme still. Momente, die man als fanatischer Fußballfan so oft nicht mehr erleben möchte. Leider bekamen wir durch einen unschönen Disput in der eigenen Kurve nicht wirklich viel vom Spiel mit. Einzig Sabitzers Kopfball an die Stange war noch Gesprächsthema in der Pause. Die Vorfälle während der 1. Halbzeit möchten wir nicht weiter kommentieren, jedoch wünschen wir allen Beteiligten alles Gute.

 

In Halbzeit 2 nahm Gott sei Dank die Kurve wie gewöhnt fahrt auf. Die Fetzen der aktivsten Fanclubs wurden verkehrt aufgehängt. Auch hier gingen wir einen eigenen Weg und unser Banner hing normal, wie immer. Eine andere Entscheidung als unsere Kollegen zu treffen fiel uns nicht leicht, jedoch waren wir der Ansicht, dass ein Supporten mit umgekehrten Banner widersprüchlich ist. Wichtig dabei ist jedoch der gegenseitige Respekt aller FCs und wir denken das hat auch funktioniert.

 

Zum Spiel und Support selbst war bis zur 74. Minute relativ wenig zu sehen und hören. Die Geschehnisse rund um den Boykott motivierten leider nur teilweise. Ebenso tat sich unsere Mannschaft schwer mit zwingenden Chancen vor das Ex-Jugoslawische Tor zu kommen. Doch dann die Erlösung: Arnautovic mit einer super Ballabdeckung und Schuss - Oblak wehrt ab - Burgstaller aus der Drehung - TOOOOOR! 1:0 für Österreich. Endlich brannte das Feuer im Block. Ob dem  Spielverlauf verdient, sei dahingestellt. Jedoch zitterten wir uns anschließend über die Zeit. Dann in Minute 93 der erlösende Schlusspfiff. 1:0 Sieg gegen Slowenien ohne sich mit Ruhm bekleckert zu haben. Wurst! Pflicht erfüllt!

 

Nach einem Gruppenfoto und einer Klopferrunde mit dem Staatsanwalt aus Wien traten wir die Heimreise an. Unzählige geschlossene Tankstelle ließen die Kehlen unserer Mitglieder in eine Wüste verwandeln. Schlussendlich war die Rettung nach dem Triebener Tauern nahe, wo der Durst gelöscht werden konnte. Um ca. 3:00 Uhr waren wir dann in Linz.

 

Conclusio: 1. Sieg in der Quali. Bitterer Tag für die Fanszene und den Öfb. Jedoch muss nun der Blick nach vorne gehen und wir, so gut es geht, unsere Mannschaft in Nord-Mazedonien unterstützen. Wir wünschen uns sehnlichst rosigere Zeiten herbei. Aber eines ist gewiss, aus Tiefen kommt man oft stärker zurück. Und genau auf das hoffen wir. #GEMEINSAM FÜRS TEAM #ALLES FÜR ROT-WEIß-ROT