Österreich 6:1 Türkei

Nur 3 Tage nach dem Auswärtstestspielsieg gegen die Slowakei in Bratislava, stand schon das nächste EM-Vorbereitungsspiel auf dem Programm. Heute ging es gegen die Türkei in Wien. Gefühlt das nächste Awaygame. Somit war die Vorfreude auf dieses Spiel in unseren Reihen erwartungsgemäß niedrig und wir machten uns mit 8 hartgesottenen Fürsten auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Zu Beginn unserer Anreise gab es leider viel Stress. Der Ausdruck der Matchkarten und die Befüllung der Kühlboxkiste mit den kalten Erfrischungen machten einigen Mitgliedern ernsthafte Kopfzerbrechen. Im Anschluss hat es noch einen Unfall Richtung Haid gegeben, weswegen eine Alternativroute gewählt werden musste. Ebenso am Weg nach Wien, wo wir wie schon des Öfteren aufgrund eines Staus über Krems und Tulln ausweichen mussten. Somit viel der geplante Besuch im Schweizerhaus ins Wasser.

 

Die Mittelreihe unseres 9-Sitzers beschäftigte sich heute ausschließlich mit heiß ersehnten Tindermatches in Niederösterreich. Schlussendlich dürfte es dann doch für die beiden Herren eher ein Besuch in der Örtlichkeit zur Volljährigkeit unseres jüngsten Mitgliedes im Sommer werden.

 

In Wien wurde noch das Stadioncenter besucht. Die Stimmung am heutigen Tage war leider in unseren Reihen nicht die Beste und das schwappte auch in die Fankurve über. Die Anbringung der Transparente im Mittelblock gestaltete sich heute als äußerst prekär. Da wurde um Zentimeter gefeilscht, wir hätten vl. ein Maßband mitnehmen sollen. Als dann endlich Ruhe einkehrte, hatte schon das Spiel begonnen. Und das, wie heuer üblich, mit einem Blitzstart der Österreicher. Nach nicht einmal 2 Minuten gingen wir durch Xaver Schlager mit 1:0 in Führung. Großer Jubel brannte in der C/D-Kurve auf, jedoch schafften wir es aufgrund der zu geringen Zahl an motivierten Leuten nicht, das Stadion dauerhaft zum Kochen zu bringen. Die türkische Abordnung war aber ebenso nicht wirklich zu vernehmen. Erst in Minute 25 als Calhanoglu einen VAR-Elfer nach einem Handspiel verwertet, war die gegenüberliegende Seite erstmals und auch letztmals für diesen Abend präsent. Was man aber den türkischen Gästen heute anrechnen musste: Das Pfeiffkonzert gegen uns während der Hymne bzw. des Spiels blieb großteils aus. Da konnten wir eher mit "Wer nicht hüpft, der ist ein Türke" die Massen bewegen. Die Masse bewegte auch Michael Gregoritsch in der 44. Minute, als er noch kurz vor Ende der ersten Halbzeit zur 2:1 Führung einnetzte. Freudig ging es für uns in die Pause.

 

Spielerisch und supporttechnisch riss uns die erste Hälfte nicht vom Hocker, aber in Hälfte zwei ging es dann richtig ab. Innerhalb von 14 Minuten scorte unser Sturmtank Gregoritsch 2x und stellte auf 4:1. Jetzt war auch die Hälfte des Happel-Ovals bei Immer Wieder Österreich Sprechchören präsent. Das hätte sich keiner gedacht, dass wir die Türken so an die Wand spielen. Dann noch eine sehr amüsante Szene für alle Österreichfans. Stefan Posch kam im türkischen Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter ließ weiterlaufen und die Türkei erzielte das 4:2., dachten viele. Dann schaltete sich der VAR ein und erkannte richtigerweise, dass Posch irreregulär zu Fall gebracht worden ist. Das Tor der Türken wurde gestrichen und wir bekamen einen Elfer zugesprochen, welchen Christoph Baumgartner souverän ins linke Eck platzierte - 5:1 für Österreich! Den Schlusspunkt setze Maximilian Entrup mit seinem ersten Tor im Teamdress. 6:1 für Österreich gegen die Türkei. Welch ein schönes Bild, als ca. 20.000 Türken in der 78. Minute das Stadion verließen. Im Anschluss wurde noch kurz mit der Mannschaft gefeiert. Leider war es nur ein Testspiel, aber immerhin der höchste Sieg seit 2019, als wir Lettland 6:0 herbügelten. Somit haben wir uns als gute Gastgeber bewiesen und erst nach Sonnenuntergang (Anmerkung: derzeit ist Ramadan) unseren Gästen passend zur Karwoche 6 Eier eingeschenkt.

 

Nach dem Spiel ging es relativ rasch retour nach Linz. Kurz mussten wir noch zittern, ob der Tank nach Loosdorf zur Tankstelle reichte. Unser Capo hat einmal mehr die Oberhand gegenüber der Tankanzeige behalten. Kurz nach 2 Uhr gings für alle dann ins Bett. Nach den beiden Märzspielen wissen wir einmal mehr, dass wir überaus dankbar für den Teamchef Ralf Rangnick sein dürfen. Sein Fußball begeistert die Fans und die guten Ergebnisse gehen Hand in Hand. Das gibt Lust auf mehr. Fantechnisch war Slowakei top, Türkei für die Umstände entsprechend eher ein Flopp. Im Fanklub selbst müssen wir nun auch Kraft tanken, um das sehr anstrengende, aber möglicherweise wichtigste Monat in unserer Fanklubgeschichte mit Teamgeist und Leidenschaft zu zelebrieren. Deutschland wir kommen!