Österreich 1:1 Frankreich

Im 3. Spiel der Nations-League kam es heute zum Kracher gegen den Weltmeister, Frankreich. Seit etwas mehr als 9 Monaten konnten wir auch wieder einen Bus stellen. Und dieses Mal randvoll mit 45 Personen. Man kann sich vorstellen, wie die Stimmung im Bus an einem Freitag Nachmittag war, heiter und durstig. Das schöne am heutigen Spiel war auch, dass wir mit 14 von 16 Mitgliedern einen Rekordwert bei der Anwesenheit erzielten. Die Fahrt nach Wien rundeten wir mit einem großen Gemeinschaftsfoto sowie einem Gruppenfoto der Mitglieder mit jeweils einem Stamperl Berliner Luft ab. Die Maskenpflicht für öffentliche Verkehrsmittel in Wien (wir waren heute mit dem Postbus unterwegs) wurde logischerweise missachtet. Warum sollten wir bei der stundenlangen Anreise ohne Masken drinsitzen und dann sich solche rauftuen, nur weil wir 10 Minuten durch Wien fahren? Sinnbefreit! In Wien angekommen teilten sich die Leute auf. Die einen gingen ins Stadioncenter, die anderen in den Prater und manche vergnügten sich bei der Dursthütte am Parkplatz.

 

Das Stadion war heute mit 44.800 Zusehern ausverkauft. Man merkt, dass durch den Trainerwechsel wieder etwas Euphorie im Land herscht. Zu Beginn präsentierte die GLBG Crew ihre 10-Jahreschoreo. Vorne hängte ein Banner:"IN GANZ EUROPA FÜR EUCH DA UND DAS JETZT SCHON IM 10. JAHR!" Hinzu kam eine Überrollfahne mit einem Auto drauf, da die Crew sehr viel Landweg macht und zusätzlich wurden rote sowie silberne Zetteln gehalten. Der Support war heute echt top. Es war fast ein Dauersupport, den wir leisteten und erinnerte an die glorreichen, alten Zeiten. Einfach geil und schön miterleben zu dürfen.

 

Von der Papierform her waren wir der krasse Außenseiter. Sollten wir einen Punkt aus dieser Partie mitnehmen, konnten wir mehr als glücklich sein. Die Mannschaft versteckte sich nicht, jedoch war ganz klar Frankreich jene Mannschaft, die das Spiel dirigierte. Nennenswerte Chancen spielten sich aber die Les Blues nicht wirklich heraus. Wir auch nicht, außer einmal in der 37. Minute als Laimer Weimann bediente und er zur 1:0 Führung gegen den Weltmeister einschob. Jener Weimann, der bis dato oft kritsiert wurde, weil er sein Können im Team nie wirklich abrufen konnte. Unglaublich, das Happel-Oval kochte. Was für ein geiler Moment, so was hat man lange nicht gesehn! Mit der knappen Führung ging es dann in die Pause.

 

Nach Wiederanpfiff hieß es beten, beten, beten. Es spielte nur mehr Frankreich, schnürrte uns in der eigenen Hälfte ein und wir freuten sich über jede Atempause, wenn der Ball nicht rund um unseren 16er auftauchte. In der 63. Minute kam dann Mbappe in die Partie und brachte noch mehr Gefahr für Frankreich. Der Superstar war es auch, der in der 83. Minute unsere Träume von einem Sieg gegen die Franzosen begrub. Echt bittere Geschichte, aber leider verdienter Ausgleich. Kurz darauf dann die nächste Riesenchance der Franzosen. Der überragende Pentz klärte den Ball an die Latte. Glück für uns. Übrigens Pentz, der mit dem Fuß auch sicherer als Lindner wirkt, dürfte sich schön langsam zur Nummer 1 rauskristallisieren. Kurz vor Schluss hatten wir auch nochmal die Riesenchance. Gregoritsch kam zu einem Stangler leider etwas zu spät. Es wäre unglaublich gewesen, wenn der die Kugel auch nochmal eingeschoben hätte. So pfiff der Schiri nach 94 Minuten ab. 1:1 gegen Frankreich, 1 Punkt gegen den Weltmeister. Damit können wir sehr zufrieden sein. Somit wurde die Mannschaft noch gebührend verabschiedet. Echt geil, wie sich dieses Team wieder zu einer Weltklassemannschaft entwickelt hat.

 

Nach dem Spiel ging es für uns wieder retour zum Bus. Unser Bufahrer, schon ein etwas in die Jahre gekommener Herr, hatte sich einfach woanders hingestellt, als wir geparkt hatten. Somit mussten wir erst recht die Leute einsammeln und kamen später als geplant vom Fleck. Zusätzlich standen wir im Stau. Um Mitternacht wurde unser Mitglied Chris noch sanft zum Geburtstag geweckt und mit einem Klopfer angestoßen. Heute hat man auch wieder gesehen, dass die älteren Leute bei uns eindeutig noch die Taktgeber beim Gurgeln sind. Meist sind sie aber etwas vorlaut und so kam es, dass unser Doktor noch eine steyrische Fotzn einer Mitreisenden abbekommen hatte. Die jungen Schwachstellen unter uns, wie es ein Gregor war, mussten dem hohen Trinktempo Tribut zollen und schliefen bei der Heimfahrt ein. Er war ja auch der Glückspilz des Tages. Einmal warf er 3 Becher (6€ Einsatz) einfach auf die Laufbahn. Als Lehrling wohl doch ein bisserl übermütig. Ein Ordner schoss sie dankenswerterweise wieder zurück in den Rang. Dann viel auch noch seine Brille hinunter. Auch hier war der Ordner wieder behilflich. Da sieht man, dass Erfahrung auch beim Trinken eine wichtige Rolle spielt. Um kurz nach 2 Uhr waren wir alle zu Hause.

 

3/4 der Junispiele sind nun geschafft. Man merkt, dass sich unser Akku fast schneller entlädt als jener der Spieler. Am Sonntag geht es noch weiter nach Kopenhagen zum Rückspiel gegen Dänemark. Sollten wir gewinnen, würden wir sogar die Gruppenführung zurückerobern. Wer weiß, was mit dem Team noch alles möglich ist. Wir sind jedenfalls zuversichtlich, dass wir dieses Mal ein anderes Gesicht als noch vor 8 Monaten zeigen werden. Immer und überall für rot-weiß-rot!