Nord-Mazedonien 1:4 Österreich

Nur einen Tag nach dem Sieg gegen Slowenien in Klagenfurt stand schon das nächste Ziel auf dem Plan - Nord-Mazedonien! Für die heutige Reise machten sich 7 FürstInnen auf den Weg in den südlichen Balkanstaat. Nach nur einen kurzen Nacht mit wenig oder gar keinem Schlaf ging es am Samstag Nachmittag Richtung Wiener Flughafen, wo wir einen alten Bekannten (treuer Mitreisender - kein Mitglied) aufgabelten. Somit ging es für uns 8 von Wien nach Nis in Serbien mit der Wizz Air. Diese Airline wurde auch ihrem Namen gerecht - ein regelrechter Witz! 

 

Wir bemerkten leider um 12 Minuten zu spät, dass wir online einchecken müssten um keinen Aufpreis zu zahlen und somit fing das Theater schon mal am Wiener Flughafen an. Für jeden Passagier war nun eine Gebühr von knapp 35 € fällig. Fast so teuer wie der Hin- und Rückflug zusammen. Außerdem war es nicht sicher ob wir mit unserem Handgepäck gratis durchkamen, weil selbst dafür muss extra bezahlt werden (einer von acht musste 25€ zahlen). Das nächste wird noch sein, dass atmen im Flugzeug versteuert wird - eine Frechheit!

 

Nach nur etwas mehr als einer Stunde Flug erreichten wir die südliche serbische Stadt. Der Flughafen glich, wie in Thorshavn, einem Supermarkt, nur abgefuckter. Anschließend fassten wir unseren 9-Sitzer beim Europcar aus. Erstmals seit langem ohne Theater und mit wirklich 9 Sitzen :D. Wir düsten zum Hotel, welches für 12 Euro wirklich gut ausgestattet war - auch mit einem großen Gemeinschaftsbalkon, den wir natürlich in den Nachtstunden beschlagnahmten. Den restlichen Abend vertrieben wir uns die Zeit in einem Lokal mit gutem Essen, einigen Bieren und Cocktails. Auch serbische Schönheiten schwirrten umher, fraglich halt nur wer Frauen mit gepolsterten Ärschen oder gemachten Nasen bzw. viel Botox erotisch findet. Typisch weiblicher Jugostyle. Generell sind die Preise der Verpflegung am Balkan einfach nicht zu toppen und deswegen wurde vielleicht ein Getränk mehr getrunken als sonst, was sich gleich mit dem späteren Zeitpunkt des Betthupferls bemerkbar machte. Außerdem war der Daddy Day nach Mitternacht angebrochen, welcher überschwänglich vom Doktor zelebriert wurde. Die letzten von uns sind erst gegen halb 6 Uhr früh ins Schlafzimmer verschwunden. Das größte Highlight war wohl noch das Rudel serbischer Straßenhunde, die uns immer wieder verfolgt haben. Eine regelrechte Straßenhundmafia, die sich da in den Abendstunden in Nis bildet :D.

 

Am nächsten Tag besichtigte man noch kurz das einheimische Stadion ehe eine 2,5-stündige Autofahrt nach Skopje auf uns wartete. Gezeichnet von der vorigen Nacht bewunderten wir die wirklich guten Straßenverhältnisse am Balkan. Man merkt, dass der wirtschaftliche Aufschwung dort einhält. In Skopje speisten wir in einem Nobelrestaurant am Stadtrand. Die Preise jedoch schreckten uns nicht. Was uns viel mehr schreckte war die Gegend unseres Hotels (Name: Hotel Istanbul). Wir waren von einer Moschee mit Minarett umgeben, wo der Muezzin uns natürlich 5-mal am Tag zum Gebet aufforderte. Eine öffentliche Toilette im Hotel gab es nicht, somit gingen alle ins Zimmer 1 aufs WC - lustige Zustände :D.

 

Den Nachmittag und Abend verbrachten wir nach der bitteren Thiem-Pleite vs. Nadal im Zentrum der Stadt, wo wir von den architektonischen Bauwerken positiv überrascht waren. Schöne Gebäude, Burgen und Brücken waren zu bestaunen. Auch ein großer Brunnen spendete uns eine Abkühlung in der nord-mazedonischen Hitze. Dieses mal wurde wieder gut und billig gespeist. Nach Mitternacht ging es für uns klassischerweise noch in ein Casino. Gratis saufen und die Roulettekugel begeisterten uns vollends. Unser Bekannter konnte dem Doktor überdies ca. 50 € erspielen, als er willkürlich die richtige Zahl 26 getippt hatte. Schlussendlich waren einige Gewinner unter uns ausgemacht, aber eben auch Verlierer. Der Große Wurf blieb jedoch aus. Den Abschluss des geilen Tages verbrachten wir im Frühstücksraum unseres Hotels. wo noch bis in die Morgenstunden gefeiert wurde. Das Skopsko Bier lief nur so unsere Kehlen hinunter - eine Wohltat für jeden Mann. Belustigt wurden wir durch unsere Tierwelt und Edith Klinger. Die Sendung "wer will mich?" wird den älteren Semestern unserer Gesellschaft sicherlich noch geläufig sein. Katzen und Hunde, die als gaaaaaaanz brav, gegen Tollwut geimpft und ohne Namen bezeichnet wurden, zudem meist einen Aufstand vor der Kamera gemacht haben, sorgten für zahlreiche Lachanfälle. Dieses Thema wurde zum Motto dieser Reise. Um 4:15 dann noch ein netter Gruß vorm Betthupferl von unserem Muezzin. Der war so laut als würde der Hurricanes Capo samt Megafon dir ca. aus einem Zentimeter Entfernung ins Ohr schreien. Deshalb beschlossen wir immer danach ins Bett zu gehen, weil man ja ohnehin geweckt werden würde.

 

Nun war der Matchday angebrochen, an dem wir den Canyon Matka im Süden der Stadt besichtigten. Dort konnten sich die Alkleichen vom Vortag richtig gut erholen. Ein Tal mit einem schönen Fluss, welchen wir gleich mit einer Nussschale abfuhren. Natürlich durfte ein Festessen wieder in einem Nobelresti nicht fehlen. Anschließend wollte man in den reissenden Fluss des Wildwasserkanuparks rein, jedoch war der so kalt, dass gleich umgekehrt wurde. Somit entschlossen wir uns zum 5 Kilometer entfernten See zu fahren. Für nord-mazedonische Verhältnisse war der ganz ok, bei uns würde jedoch keiner in dem See baden. Die Liegewiesen sind wild verwachsen und wenn man in den See möchte, rutscht man automatisch auf dem algenbefleckten Betonboden ins Wasser. Ein Rauskommen war somit aufgrund des rutschigen Untergrundes mit einem regelrechten Kraftakt verbunden. Jedoch war die Wassertemperatur unter der schwülen Hitze richtig wohltuend. Nach der kurzen Badeeinlage besuchten wir noch die Festung von Skopje, ehe wir uns auf den Weg Richtung Stadion machten. Unseren 9-Sitzer stellten wir in Stadionnähe ab, was sich aber aufgrund unseres serbischen Kennzeichens in Nord-Mazedonien nicht als ideale Herangehensweise herausstellte. Nach dem Spiel hatten wir nämlich einen Strafzetteln mit 20 € Strafe auf der Windschutzscheibe picken. Alle anderen PKWs durften aber gratis parken - lächerlich.

 

Vor dem Spiel stärkte man sich noch mit Pizza und Gerstensaft, ehe es ins Stadion ging. Auch hier erhielt unser General, wie nach jedem Hauptgang, etwas Hochprozentiges vom Walter zum Fett spalten. Die Arena war mit 10.000 Zusehern spärlich besucht, davon knapp 250 aus Österreich. Die Spielstätte selbst war beeindruckend mit sehr steilen Stufen. Wir rechneten nicht mit so einem modernen Stadion. Vor dem Spiel wurden noch die Geschehnisse der letzten Wochen mit den anderen Gruppen diskutiert, schlussendlich hoffen wir aber alle auf eine bessere und versöhnliche Zukunft. Vor Spielbeginn wurde eine Fahnenchoreo vom Teamfanclub Pielachtal vorbereitet, welche sehr gut funktionierte. Es waren kleine rot-weiß-rote Fahnen, die zuerst gehalten und dann geschwenkt wurden.

 

Das Spiel begann gleich fulminant mit 3 Großchancen von Sabitzer und Arnautovic. Dies waren wirklich 100 %-ige Chancen, welche wir da stümperhaft vergeben hatten. Wahnsinn, einfach zum Durchdrehen die Jungs. Der Block jedoch heute auf einem Topniveau in Hälfte 1!

 

In der 18. Minute dann ein unglaublicher Fehler von Lindner. Hinteregger möchte aus 16 Metern mittig aufs Tor zurückköpfen. Lindner war jedoch auf Reisen und dann klingelte es. 1:0 für den Gegner. Wahnsinn, wie man es schaffen konnte eine klare Überlegenheit in einen Rückstand zu verwandeln - typisch Österreich würde man sagen. Jedoch gaben weder wir auf den Rängen, noch die Spieler am Feld auf und so gelang Lazaro nach einer idealen Flanke das sehenswerte 1:1 vor der Pause.

 

 

In Hälfte 2 war es nur noch eine Frage der Zeit bis wir die Führung in diesem Spiel übernehmen würden. Immerhin waren wir drückend überlegen und Nord-Mazedonien nicht wirklich vorhanden. Arnautovic erlöste uns dann in der 62. Minute mit einem Elfer genau wie man ihn schießen muss, hoch in die Mitte, hält keiner! Nun war die Stimmung am Höhepunkt. Arnautovic und ein Eigentor von Bejtulai stellten in den letzten Minuten den 1:4 Endstand her. Ein Sieg der auch in dieser Höhe verdient ging und uns wieder bis auf einen Punkt an die Israelis herangebracht hatte. Ganz wichtig für Selbstvertrauen und auch die Ruhe im ganzen Umfeld, welche wir dringend nötig haben.

 

Nach dem Match hieß es Party in Skopje. Wir suchten wieder das Resti mit den guten 3 € Cocktails auf. Anschließend wurde nochmals im Casino gezockt. Heute war unser Sternenheld Klausi jener der knapp 100 € gewonnen hatte. Auch der Capo konnte seinen gestrigen Verlust minimieren. Die Kellnerinnen meinten es auch gut mit uns und hatten uns Cola-Rums gemixt. 80% Rum 20% Cola - tödlich. Bevor es um 2 Uhr morgens Richtung Hotel ging, waren wir abermals der SHM (Straßenhundmafia) ausgeliefert. Zuerst dackelte Ringo verspielt noch mit uns Richtung Restaurant, ehe beim Heimfahren der schwarze Blacky uns keiffend den Heimweg versperren wollte. Im Hotel wurde natürlich noch der restliche Biervorrat in Angriff genommen und brav bis zum Morgengebet um 4:15 Uhr mit Bettgehen gewartet, ehe wir ohnehin vom Rezeptionisten unsanft ins Zimmer geschickt wurden. Immerhin wollte er beim Schnarchen auf der Lobbycouch von unserem Gelächter über diverse Youtubevideos nicht gestört werden.

 

Am nächsten Tag waren wir alle wirklich bedient. In den letzten vier Nächten wurde von einigen Leuten nie über 5 Stunden geschlafen. Das zerrt irgendwo. Beim Heimflug hatten wir dann mehr Glück mit der Wizz Air und mussten keine Aufpreise mehr zahlen. Somit waren wir am Dienstag um 20:00 Uhr von einer sehr sehr geilen Reise mit dem richtigen Ergebnis retour. Leider hatte unser Mädl noch einen Schicksals-Schlag zu verkraften, was etwas die Stimmung trübte. Alles Gute an dieser Stelle.

 

Nun sind wieder knapp 3 Monate Pause angesagt, ehe es mit dem Länderspieldoppel in Salzburg vs. Lettland und Warschau vs. Polen weitergeht. 3 Punkte sind dabei Pflicht! Alles darüber eine Draufgabe auf dem Weg zur Euro 2020. Immer vorwärts Österreich!