Österreich 4:1 Aserbaidschan

Das Fußballspektakel in Linz war angerichtet. Seit mehr als 10 Jahren gastierte das Team in der oberösterreichischen Landeshauptstadt, zudem wurde ein neues Stadion errichtet, der Spieltermin fiel auf einen Freitag und viele von uns konnten fast zu Fuß zum Eventplatz pilgern. So kam es, dass wir ohne Zutun von Kartenanfragen überschüttet wurden. Jedes Mitglied sowie sehr viele Externe, die uns schon bei diversen Heim- und Auswärtsspielen begleiteten, wollten samt Anhang den Auftakt zur EM-Quali nicht verpassen. So kam es, dass wir 184 Karten für dieses Spiel absetzten. Für uns ein einmaliger Rekord!

 

Im Vorfeld zu diesem Spiel lief jedoch nicht alles so glatt, wie es dann während des Spiels aussah. Leider hatten wir aufgrund der hohen Kartennachfrage dort und da einige Kommunikationsprobleme bzw. Missverständnisse mit dem ÖFB. Unsere Nachfrage überstieg unser übliches Kontingent deutlich. Schlussendlich waren wir froh, dass alle ins Stadion konnten. Für die Zukunft haben wir auch unsere Lehren daraus gezogen und wissen, wie wir bei einer möglichen weiteren Partie in Linz vorgehen würden.

 

Ein weiteres heikles Thema war unsere Platzierung im Stadion. Ca. 2 Wochen vor dem Match ließ die aktive LASK-Szene verkünden, dass sie keinen Bock auf die Nationalteamfans auf ihrer Tribüne hatten. Auf diese Problematik wurde aber schon unsererseits bei Bekanntwerden des Austragungsortes aufmerksam gemacht. Es wurde wohl auch seitens LASK-Vorstand verabsäumt, hier alles richtig zu klären. So kam es zu einem Chaos in den letzten Tagen vor dem Spiel. Der ÖFB sowie die aktive österreichische Fanszene war bemüht Gespräche mit den Landstrasslern aufzunehmen und die Wogen zu glätten. Ein Kompromiss wurde erzielt, mit dem alle leben konnten. Unterm Strich war es für uns mehr Aktion als bei einer anderen Heimpartie mit Bus. Gott sei Dank lief alles gut. Hier ein großes Danke an alle Beteiligten.

 

Nun zum Wesentlichen. Wir trafen uns schon um 17:00 Uhr um unsere gute Laune mit einigen alkoholischen Getränken aufzupeppen. Eigentlich hatten wir für 15 Leute reserviert, schlussendlich waren wir wohl locker über 30 Leute im Lokal. Eigentlich hätten wir jenes für uns alleine buchen können. Es war ein gelungener Auftakt.

 

Im Anschluss marschierten wir im Mob Richtung Stadion. Für uns waren die Eingangskontrollen noch relativ problemlos, für später Anreisende sollte es angeblich die Hölle werden (ca. 45min Wartezeit). Durch ein Mundloch auf die ASK-Tribüne kommend, bot sich ein tolles Bild. Wirklich ein Schmuckkästchen, welches da auf die Gugl platziert wurde. Für den LASK dürfte die Spielstätte bei Bundesligaspiele wohl etwas zu groß, international sowie für Länderspiele gegen kleinere Gegner genau passend sein.

 

Zu Beginn des Spiels wurden rote und weiße Zetteln in die Höhe gehalten, welche unsere Fahne repräsentieren sollten. Leider wurde aufgrund der fehlenden Durchsage des Stadionsprechers der Anfang von vielen Fans versäumt. Schlussendlich bot es aber dennoch ein gutes Bild zum Einstimmen auf die folgenden 90 Minuten.

 

Anfangs plätscherte die Partie etwas dahin. Wir hatten noch nicht die zündenden Ideen. Jedoch ab Mitte der 1. Halbzeit begann der ÖFB-Railjet richtig an Fahrt aufzunehmen. Es war unser England-Legionär Marcel Sabitzer, der uns in Führung schoss. 1:0 nach 27 Minuten. Nur kurz darauf (29. Minute) sorgte Michael Gregoritsch mit einem haltbaren Schuss für das 2:0. Jetzt war das Stadion richtig am Beben. Vom Support her war eine Steigerung zu den letzten Spielen zu erkennen. An die glorreichen Zeiten von 2014-2016 werden wir wohl nicht mehr hinkommen, aber es war immerhin besser als in Klagenfurt, Innsbruck oder Salzburg.  

 

Nach der Pause konnten die Besucher auch etwas Zauberfußball sehen. Marcel Sabitzer versenkte einen Freistoß sehenswert aus ca. 25 Metern im Kreuzeck. 3:0 in der 50. Minute für Österreich. In der 64. Minute gelang den Leuten vom Kaukasus der Anschlusstreffer zum 3:1 durch Machmudow. Ein kurzer Schock für alle. Doch der kleine Christoph Baumgartner köpfte nach einer Ecke von Marcel Sabitzer zum 4:1 Endstand ein. Die Mannschaft hörte nie auf weiter zu spielen. Eine Tugend, die Ralf Rangnick unseren Jungs eingeimpft hat und welche auch das Publikum begeistert. Auch wenn das Gegentor unnötig war, konnten wir mit dem Auftakt mehr als zufrieden sein. Als Tabellenführer geht es jetzt gegen Estland am Montag ebenfalls in Linz darum, die nächsten 3 Punkte in Richtung EM 2024 in Deutschland einzufahren. Dies vermittelten wir auch bei der obligatorischen Siegeswelle unseren Jungs auf dem Rasen. Zusätzlich wurde Gernot Trauner (unser Maturakollege) von vielen Leuten in seiner alten Wirkungsstätte gefeiert. Schüchtern wie er ist, wollte er nicht im Mittelpunkt stehen und war über die Schubsversuche von Christoph Baumgartner nur weniger begeistert.

 

Für uns ging es nach dem Match noch zum Siegesumtrunk. Es sollte dann noch eine ausgelassene Feier bis 01:45 Uhr werden, welche noch länger nachwirken dürfte. Alles in allem war es ein gelungener Tag. All das Theater im Vorfeld kostete viel Kraft, aber die harte Arbeit brachte den verdienten Lohn. Wir freuen uns schon auf Montag, wo es in die 2. Runde der Qualifikation in Linz geht. Sollten wir hier auch gewinnen, wär es ein Auftakt nach Maß und wir könnten die Akkus für den heißen Juni aufladen. In diesem Sinne, ein Leben lang bis in den Tod für die Farben rot-weiß-rot!