Wales 1:0 Österreich

Alles oder nichts hieß es für diese Partie in Cardiff. Nur ein Sieg zählte um die realistische Chance auf die erfolgreiche WM-Teilnahme zu wahren. So machten sich 3 Mitglieder (eine Person arbeitsbedingt ausgefallen) auf den beschwerlichen Weg in die Hauptstadt von Wales.

 

Mitternachts ging es von Oberösterreich los Richtung Prager Airport. Da unser Auto rechts hinten wohl einen "slow puncture" hatte, mussten wir bei jeder Rast Luft in den Reifen einfüllen. Schlussendlich gut und sehr müde in Prag angekommen, ging die Reise weiter nach Amsterdam.

 

Dort hatten wir aufgrund einer Umbuchung seitens der Fluglinie KLM einen 5-stündigen Aufenthalt, welcher für eine Bootsfahrt durch die Amsterdamer Grachten genutzt wurde. Auch wurde schön langsam der Bierpegel auf ein angemessenes Niveau erhöht. Nach Verpassen des 1. Zuges zum Bahnhof und den strikten Sicherheitskontrollen (unser ältestes Mitglied wurde umgangssprachlich gefiltzt von Kopf bis Fuß) schafften wir es ziemlich knapp, aber rechtzeitig, zum Gate für den Flug nach Bristol.

 

Am dortigen Flughafen angekommen wurde gleich einmal mit einem Pint die Wartezeit bis zur Busabfahrt nach Cardiff verkürzt. Als man einen Reiseproviant in den Bus mitnehmen wollte, erklärte uns der Busfahrer: einen Schluck Alkohol und ihr fliegt aus dem Bus. Diskussionen hatten nichts geholfen und so fuhren wir mit trockener Kehle Richtung Cardiff weiter.

 

Nach 17 Stunden Anreise (natürlich inklusive Sightseeingtour in Amsterdam) konnte wir Cardiffer Boden betreten. Eine wunderschöne Stadt, die sich uns bot, ganz im Gegenteil zu unserer Unterkunft, welche eher an ein Bundesheerbettenlager erinnerte mit Klo und Dusche am Gang. Aber uns wars egal und wir nutzten den restlichen Tag für einen kurzen Roundtrip inklusive deliziösen Abendessen und dosenweise Long Island.

 

Der Freitag stand ganz im Zeichen Cardiff City und Cardiff Bay zu erkunden. Am Vormittag besuchten wir das Schloss von Cardiff. Dabei dauerte die Führung mit dem Audio Guide ca. 2,5 Stunden, wo die beiden Mitreisenden (Capo nicht) schon wieder dachten in der Wüste Malis zu sein, weil sie so durstig waren. Aber dieses Schloss ist es eindeutig wert, näher betrachtet zu werden. In weiterer Folge besuchten wir noch das Rugbystadion "Principality", besser bekannt als Millenium Stadium. Auch in Cardiff machten wir eine Bootsfahrt hinunter zum Bay. Die Bucht von Cardiff bot uns einen schönen Anblick, mit Vergnügungsareal für Kinder (wie für uns geschaffen ;)) sowie Riesenrad und netter Skyline. Dabei wurden die ersten Knobelrunden gespielt, wo unser General sich noch als ehrenwerter Verlierer und edler Spender auf dieser Reise hervortat. Schlussendlich machte man noch eine gemütliche Radtour auf dem "Pfadweg" und genoss die frische Seeluft. Der Abend wurde unter anderem noch mit gemütlichen Dartrunden abgerundet.

 

Am Matchtag machte man sich vormittags auf in Richtung Cardiff City Stadium um die Lokalität zu erkunden und weil gleich in der Nähe das Fanländerspiel Wales : Österreich auf dem Programm stand. Die FoT war mit unserem Capo als Spieler sowie Zaunbanner und 2 Supportern vertreten. Das Spiel selbst war ein schweres Debakel für unsere Mannen. 2:9 ging das Match gegen die Inselkicker verloren. Dennoch erfreulich war, dass wieder (wie in Frankreich gegen Deutschland) die FoT-Spieler Tore schossen. Beide Tore gingen auf das Konto der Nummer 4. Anschließend ging es zurück in die Stadt, wo man sich unabsichtlich noch in einem sehr szeneorientierten Lokal wiederfand. Nach den letzten Bieren machte man sich auf Richtung Fanmarschtreffpunkt. Wir denken knapp 500 Personen werden sich schon zum Fanmarsch zusammengefunden haben und besangen unsere Farben lautstark auf den Straßen von Cardiff. Die Polizei machte anfangs einige "Spanpanadln" aber schlussendlich funktionierte alles reibungslos. Unserer Ansicht nach ein gelungener Auftakt vor dem Spiel, wenngleich er mit einem Marsch in Stockholm oder Paris nicht zu vergleichen war.

 

Im Stadion angekommen, platzierte man sich (aufgrund fehlendes Platzes in der 1. Reihe) über dem Mundloch im Sektor. Eine etwas ungewohnte Position, aber aufgrund der Sektorgröße nachvollziehbar und die beste Option für uns. Da Irland in Georgien nur 1:1 spielte, keimte bei uns Burschen auch noch mehr Hoffnung auf. Und diese Hoffnung konnten unsere Spieler in Halbzeit eins bestärken. Unsere Nationalelf war eindeutig die spielbestimmende Mannschaft am Platz, jedoch ohne Zählbares. Somit ging es mit 0:0 in die Halbzeit. Die Stimmung im Block (ca. 1000 mitgereiste Österreicher) war erstaunlicher Weise sehr gut. Ohne zu Lügen darf man behaupten, dass wir über die 45 Minuten gesehen, eindeutig den lauteren Support machten. In Halbzeit zwei konnte unsere Mannschaft nicht mehr ganz so das Spiel dominieren. Immer wieder schlichen sich dumme Abwehrfehler ein und somit kassierten wir in der 74. Minute das 1:0 durch Woodburn. Danso und Dragovic schafften es nicht den Ball anständig wegzubringen und so traf der junge Waliser mitten in unser Herz und erlöschte die Chance zur WM-Teilnahme. Unsere Jungs schafften es danach wieder nicht den Ball ins Netz unterzubringen und somit ging die Partie mit 1:0 verloren. Hängende Gesichter waren die Folge, auch kurze Dispute mit Arnautovic und Alaba folgten vom Block aus. Aber schlussendlich kann man am heutigen Tag der Mannschaft nur den Vorwurf machen zu wenig effizient zu sein sowie Herrn Koller (nach Irland auch in Wales entscheidender Fehler von Dragovic) zu hinterfragen. Denn immer wieder spielen Spieler, die bei ihren Klubs wenig zum Einsatz kommen und dann sehr unsicher am Feld agieren. Aber kein Erfolg ist auch schlussendlich auch keine Berechtigung das Team weiter zu führen. Auch wenn er einiges für uns geleistet hat, wofür wir dankbar sind.

 

Nach dem Spiel begoß man noch den Frust mit einigen Bieren, ehe es nach Mitternacht für uns in die Federn ging.

 

Am letzten Tag machte man sich frühmorgens auf zum Bahnhof um nach Bristol zu reisen. Dort absolvierte man auch noch einen kleinen Sightseeingtrip, wobei diese Stadt im Gegenteil zu Cardiff nicht wirklich eine Reise wert ist (eintönig). Schlussendlich vertrieb man sich die Zeit mit einem witzigen Kellner im Pub sowie einigen Knobelrunden, sodass wir die letzten britischen Pfund auch ausgaben. Danach ging es wieder via Amsterdam (diesesmal ohne langen Aufenthalt) zurück nach Prag. Von dort aus wartete noch eine 3,5 stündige Autofahrt, ehe wir am Montag um 02:30 Uhr in Linz eintrafen.

 

Resümee des Trips: Eine wunderschöne Reise in kleinerem Rahmen, ohne Stress und viel Spaß, Wehrmutstropfen natürlich die Niederlage. Die Chance auf die erfolgreiche WM-Teilnahme ist mittlerweile wohl unter 1 % gesunken, jedoch solange noch die theorteische Möglichkeit besteht auf dem WM-Zug aufzuspringen, werden wir dafür kämpfen. Wir hoffen unsere Jungs am Dienstag in Wien gegen Georgien auch. Egal ob fast ausgescheiden oder nicht, ein Sieg ist Pflicht, weil seit Oktober 2015 konnte unsere Elf nur 4 Siege einfahren und jene gegen: Albanien, Malta, Georgien und Moldawien. Diese Statistik zeigt auch eindeutig den Rückschritt des Nationalteams auf, wo man auch den Teamchef hinterfragen muss. Wir sind gespannt wie es in der Cause weitergeht, aber jetzt gilt nochmals der Fokus auf Georgien. Rot-weiß-rot bis in den Tod!